Aktien – Wertpapiere mit Geschichte
Der Handel mit Aktien als Wertpapier, die den Anteil an einer Aktiengesellschaft, Europäischen Gesellschaft oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien verbriefen, reicht bereits mehrere Jahrhunderte in die Handelsgeschichte zurück.
Als erste Aktie in der Geschichte des Wertpapierhandels wird nach heutigem Kenntnisstand ein Vertrag der East India Company angesehen. Dieser 1599 geschlossene Kontrakt zwischen den Gründern der East India Company sah die Aufbringung eines Kapitalfonds vor, dessen finanzieller Umfang in etwa 100 Aktien zerlegt war. Jene Wertpapiere repräsentierten einen Anteil von 12,5 % an der schwedischen Kupfermine Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag, die bereits 1288 zum ersten Mal erkundlich Erwähnung fand. Bereits wenige Jahre später, etwa ab 1603, folgten weitere Handelsgeschäfte mit Aktien – unter anderem für die Vereinigte Ostindische Kompanie (VOC).
Mit der Amsterdam beurs, der Amsterdam Stock Exchange, entstand um 1612 die erste offizielle Aktienbörse, die einen dauerhaften Aktienhandel möglich machen sollte. Die erste in Deutschland gegründete Aktiengesellschaft war die Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie (BAC) von 1682, deren Aktien um 1785 an die Berliner Börse gelangten.
Handel mit Aktien verschiedener Gattungen
Aktienhandel heute – das bedeutet vor allem den Handel mit Wertpapieren unterschiedlichster Gattungen. Einem Unternehmen, das die Ausgabe von Aktien plant oder bereits betreibt, ist nach aktuell geltendem Aktienrecht frei überlassen, wie es seine Aktionäre behandelt. Dabei wird in der Regel nach dem Prinzip der Einheitsaktie, die alle Aktionäre gleich behandelt, oder der Ausgabe verschiedener Aktien an unterschiedliche Aktionäre unterschieden. Das Aktiengesetz (AktG) differenziert Aktien zudem wie folgt:
Nach dem Stimmrecht unterschiedene Aktiengattungen:
- Stammaktien
- Vorzugsaktien
Nach der Übertragbarkeit unterschiedene Aktiengattungen:
- Inhaberaktien
- Namensaktien
Weiterhin werden Aktien gesetzlich nach ihrem Emissionszeitpunkt, also dem Zeitpunkt ihrer Ausgabe an der Börse, in junge und alte Aktien eingeteilt oder nach ihrem jeweiligen Unternehmensanteil als Nennbetragsaktien und Stückaktien bezeichnet. Die Gattung einer Aktie bestimmt mehr oder minder den Rahmen, in dem mit ihr als Wertpapier gehandelt werden kann.
Aktiver Aktienhandel als Aktienhändler
Abgesehen von der Gattung einer Aktie wird deren Handel von vielen anderen Faktoren bestimmt. So spielt beispielsweise das Know-how eines Anteilseigners eine maßgebliche Rolle, wenn dieser in Anteile an verschiedenen Unternehmen investieren möchte. Das Wissen um die tagtäglichen Abläufe an der Börse entscheidet über den Entschluss, Aktien zu halten, neu zu erwerben oder zu verkaufen. Auch das angemessene Abschätzen von Börsenkursen ist essenziell, um als Aktionär entsprechend erfolgreich zu handeln.
Um an einer Börse als Aktionär bestehen zu können, sollten zum Beispiel die folgenden Einflussfaktoren berücksichtigt werden:
- Handelszeiten: Handelstage und Börsenzeiten, zu denen an Börsen gehandelt werden kann
- Börsenusancen: Handelsbräuche, die an Börsen etabliert sind und den Handel bestimmen können
- Börsenform: Unterschiedliche Börsenformen bedingen unterschiedliche Vorgehensweisen
Auch die Strategie, mit der man als Aktienhändler an der Börse handelt, sollte wohl durchdacht und strukturiert sein. Es sollten klare Ziele gesteckt und im Rahmen des Handels mit Aktien stets Geduld bewahrt werden. Der Faktor Zeit ist allgemein ein wesentlicher – zeigt sich anhand des Charts „Stocks, Bonds, Bills, and Inflation“, das von den US-Analysten Ibbotson veröffentlich wird, doch, dass Börsenkurse seit etwa 1927 stetig im Aufschwung sind:
Ein weiterer Aspekt, der für den Handel mit Aktien entscheidend sein kann, ist das Portfolio, das man sich als Aktienhändler anlegen sollte. Vor allem Einsteiger sollten ihr Aktienportfolio eher klein halten. Ein kleineres Portfolio hat aus Sicht von Experten für Anfänger den wesentlichen Vorteil, dass die Übersicht über Kursverläufe besser gewahrt bleibt. Zudem vereinfacht es die Beschaffung stets aktueller Information samt deren Analyse. Mit steigender Sicherheit im Umgang mit dem Börsengeschehen kann der sogenannte Anlagenhorizont auch jederzeit erweitert werden.
Zur Verbesserung des eigenen Know-hows können Chartanalysen beitragen. Das Lesen und Verstehen eines Charts ist unerlässliches Handwerkszeug beim Agieren an einer Börse. Auch die Analyse eines Marktes und der Unternehmen, die in diesem Markt handeln, ist eine wichtige Grundlage. Um Charts, Märkte und deren Unternehmen besser analysieren zu können, empfiehlt es sich, auf Börsenpflichtblätter wie beispielsweise das Handelsblatt, die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder die Wirtschaftswoche zurück zu greifen.
Um einen Einstieg in die Materie eines Aktienindex‘ zu finden, sollten sich Aktienhändler und/oder Aktionäre Ziele setzen. Da der Handel mit Wertpapieren mit reellen Geldbeträgen erfolgt, sollten Kursziele vorab festgelegt und während des aktiven Handels unbedingt eingehalten werden. Unabhängig davon, ob während eines Aufschwungs an der Börse die Möglichkeit besteht, dass die Kurse einer Aktie, die man selbst hält, weiter steigen könnten. Gleiches gilt, falls Börsenkurse rückläufig sind. Mit festgesetzten Zielen ist es besser möglich, einem sogenannten Stopp Loss – dem möglichen Kursrückgang an der Börse – entgegen zu wirken. Der Kauf und Verkauf von Aktien muss stets planvoll durchgeführt werden.
Aktienbroker helfen beim aktiven Handel an Börsen
In aller Regel erfolgt der Kauf und Handel mit Aktien ganz einfach an der Börse – so weit, so gut. Doch um dem Börsengeschehen beitreten zu können, wird sowohl ein Aktienbroker als auch ein Aktiendepot benötigt. Um einen geeigneten Broker finden zu können, haben Anleger die Möglichkeit, Depot- und Broker-Vergleiche online einzusehen und einen für sich passenden Anbieter zu wählen.
Um die eigene Entscheidung abzusichern, ohne einer allzu zeitaufwendigen Recherche zu verfallen, können auch Ratschläge von erfahrenen Aktienhändlern berücksichtigt werden. Diese haben meist bereits das notwendige Know-how, um zu passenden Brokern und Depots zu raten, mit denen sie bereits gute bis sehr gute Erfahrungen machen konnten. Auch das Angebot von Musterdepots, das verschiedene Anbieter interessierten Anlegern zugestehen, sollte genutzt werden. Hierdurch erhält man bereits im Vorfeld einen guten technischen und optischen Eindruck vom jeweiligen Angebot eines Unternehmens. Risikofrei.
Wer mit dem Gedanken spielt, in Zeiten der Niedrigzinspolitik auf die Anlageform von Aktien zu vertrauen, sollte vor allem eines: Sich vorab en detail informieren und stets aktuell informiert bleiben, sich mithilfe von Fachliteratur, Charts und Expertenanalysen ein gutes bis sehr gutes Know-how von der Materie an der Börse aneignen, und während und nach dem Einstieg in den Aktienhandel zu keiner Zeit ohne festgelegte Ziele und einen grundsoliden Plan agieren. Wissen und strukturiertes Handeln können sich auszahlen.