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Anna Amalia Bibliothek Weimar

Herzog Johann Wilhelm ließ in den Jahren 1562 bis 1565 in Weimar ein Schloss bauen, das er das Grüne Schloss nannte, da es in einem weiten, grünen Park lag.

Rund 200 Jahre später lebte die lebenslustige und kulturell aufgeschlossene Herzogin Anna Amalia in den Wohngebäuden. Sie und ihr Sohn Carl August holten viele Künstler und Intellektuelle nach Weimar. Damals lebten und arbeiteten beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller in Häusern unweit des Schlosses. Zusammen mit Johann Gottfried Herder begründeten sie den Ruhm der Weimarer Klassik in der ‚Äûgeistigen Hauptstadt Deutschlands“.
Herzogin Anna Amalia ließ das ursprüngliche, fürstliche Wohnschloss im Stil der damaligen Zeit von 1761 bis 1766 zu einer Bibliothek ausbauen, die bis 1819 von Goethe betreut wurde.
Das Sammelinteresse der Herzogin umfasste keine besondere Richtung, sondern war breit gefächert. Das Zentrum der öffentlichen Herzoglichen Bibliothek bildete der reich geschmückte Rokokosaal im ersten Stock.

Auf Goethes Vorschlag hin, wurde zwischen dem Bibliotheksgebäude und dem alten Stadtturm ein zusätzlicher Verbindungsbau eingefügt. Der Stadtturm wurde wenig später zu einem Büchermagazin und mit einem neugotischen Anbau versehen.
Die Bauarbeiten wurden erst 1849 abgeschlossen.

Im Jahr 1991 erhielt die Bibliothek den Namen ihrer Gründerin und heißt seitdem Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Heute finden Sie hier ein Forschungszentrum für europäische Kultur- und Literaturgeschichte, insbesondere aus der Zeit um 1800, da das damals gültige Bildungskonzept die Bibliothek besonders prägte. Die Sammlungen aus der Zeit von 1750 bis 1850, von der Aufklärung bis zur Spätromantik, sind besonders dicht und bilden einen Schwerpunkt in der Arbeit der Anna Amalia Bibliothek Weimar.
Insgesamt werden Sie hier mit rund 1 Million Büchern einen Literaturbestand vom 9. bis zum 21. Jahrhundert finden. Die Anna Amalia Bibliothek archiviert sie nach formalen und inhaltlichen Kriterien. Anschließend stehen die Werke für Geistes- und Kulturwissenschaftler, Studenten und Schüler als Quellen für Studien- und Forschungszwecke zur Verfügung.

Das historische Gebäude der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar und der berühmte Rokokosaal wurden im Jahr 1998 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

Am 02. September 2004 kam es zu einem verheerenden Brand im Dachstuhl des Schlosses.
Die oberen, beiden Stockwerke des Grünen Schlosses wurden komplett zerstört. 35 Gemälde gingen verloren und es entstanden Schäden an rund 80 Portraitbüsten sowie zahlreichen Bildern. In Mitleidenschaft gezogen wurde die Totenmaske Friedrich Schillers und ein Gemälde, das des Sohn von Herzogin Anna Amalia, Carl August, darstellt. Von den rund 112.000 betroffenen Büchern wurden 50.000 komplett vernichtet, 62.000 erheblich beschädigt.

In den nachfolgenden drei Jahren wurde das Gebäude saniert. Am 24. Oktober 2007 wurden die historische Anna Amalia Bibliothek Weimar und der weltberühmte Rokokosaal vom deutschen Bundespräsidenten, Horst Köhler, in einer feierlichen Zeremonie wiedereröffnet und können seitdem wieder besichtigt werden.

Die verbrannte zweite Galerie des Rokokosaals ist nach der Renovierung mit alten Handschriften, Inkunabeln, Musikalien, Landkarten und Globen ausgestattet und als Sonderlesesaal eingerichtet worden.

In zwei zusätzlichen neuen Räumen erhalten Sie als Besucher interessante Hintergrundinformationen zur Geschichte der Bibliothek. In Kurzfilmen wird über die Gründung und den Ursprung berichtet, aber auch über Goethes Arbeit innerhalb der Bibliothek. Des Weiteren wird eine Dokumentation über den Brand und die anschließenden Instandsetzungsarbeiten gezeigt.
Der restaurierte festliche Renaissancesaal im Erdgeschoss wird für wechselnde Ausstellungen von Sammlungen genutzt.

Goethe und Schiller gehören zu Weimar

Im Hauptgebäude befindet sich die Direktion, die Abteilung für Buchrestaurierung sowie die Abteilung für Sondersammlungen. Letztere ist insbesondere zuständig für die ältesten und wertvollsten Werke.

Im Studienzentrums, haben Sie auf mehreren Ebenen in Lesebereichen freien Zugang zu rund 100.000 Bänden neuerer Fachliteratur aus Geistes- und Kulturwissenschaft sowie klassischen Werkausgaben. Im aktuellen Bestand befinden sich auch rund 700 Zeitschriften sowie ein Zeitschriftenarchiv.

empfehlenswert ist das Weimarer Nationaltheater Bitte beachten Sie, dass der festliche Rokokosaal, in dem die ältesten Bücher der Anna Amalia Bibliothek stehen, jährlich nur von rund 90.000 Besuchern besichtigt werden kann.
Aus konservatorischen Gründen musste die Besucherzahl limitiert werden.
Die Besichtigung ist täglich maximal 290 Personen gestattet, denen ein individueller Einzelbesuch mit einem Audioguide möglich gemacht wird. Die Eintrittskarten können im Vorverkauf gebucht werden und Sie müssen mit einer fünfmonatigen Vorlaufzeit rechnen.