Esoterik und Religion – sind sie vereinbar?
Esoterik ist ursprünglich die Bezeichnung für die Lehren des verborgenen Wissens, welches aus den Mysterienkulten stammt und nur Auserwählten zugänglich war. In der heutigen Zeit wird mit dem Begriff Esoterik ein großes Spektrum verschiedener spiritueller Weltanschauungen bezeichnet, die aber keiner organisierten Religion angehören. Vor dem 20.Jahrhundert wurde anstelle des Esoterikbegriffs auch häufig der Begriff des Okkultismus verwendet. Eine ganz neue Entwicklung ist die Esoterikforschung, in der sich vor allem Historiker und Religionswissenschaftler der wissenschaftlichen Erforschung der verschiedenen esoterischen Strömungen widmen. Richtungen der Esoterik sind insbesondere die Alchemie, die Anthroposophie, die Astrologie, die Hermetik, die Kabbala, die Mantik, die Magie, die Meditation, die Rosenkreuzer, die Thelema, der Schamanismus und die Theosophie. Auf den Schamanismus und die Magie soll im folgenden näher eingegangen werden.
Schamanismus – Esoterik als eine Art Religion

Bei Schamanen handelt es sich um Menschen, die mit verschiedenen Ekstasetechniken in der Lage sind sich auf transzendenten Wegen in metaphysische Regionen zu begeben. Ziel dieser schmanistischen Reisen ist es meist einen für das gesellschaftliche Umfeld nützlichen Zweck zu erreichen. Von der Gemeinschaft werden Schamanen als eine Art Mittler zwischen dem Diesseits und dem Jenseits betrachtet und nicht als Priester im klassischen Sinne. Allerdings sind die Übergänge zwischen einem Schamanen und einem Magier, Medizinmann oder Zauberer nicht klar abgrenzbar, sondern eher fließend. Die einzelnen Bezeichnungen sind oft nur kulturell bedingt und sagen wenig über den eigentlichen Inhalt der esoterischen Handlungen und Techniken aus. Traditionell orientiert sich das Schamanentum aber am sibirischen Vorbild. Die grundlegenden Aspekte des Schamanismus wie Himmelsreisen, Trance, Heilungen, Jenseitsreisen und die schamanischen Riten zeigen sich beim sibirischen Schamanismus besonders deutlich. Bei der Trance befindet sich das Bewusstsein in einem psychischen Ausnahmezustand, der durch eine gestörte Wahrnehmung der Realität mit meistens nachfolgender Amnesie gekennzeichnet ist. Der Zustand der Trance ist eine Voraussetzung für die schamanische Ekstase. Schamanen versetzen sich durch bestimmte Sprach- und Atemtechniken, rhythmische Bewegungen, Trommeln, Gesang, Tanz oder Drogen in den Trancezustand. Ausgehend vom Trancezustand kann der Schamane dann in Ekstase geraten. Dabei verlässt der Geist den Körper, um bestimmte Ziele wie die Kommunikation mit Geistern oder den Eintritt in einen Tierkörper zu erreichen.
Abgesehen von schmamanistischen Ritualen, die von echten Schamanen häufig durchgeführt werden, haben auch Laien die Möglichkeit, sich dem Thema Trance und psychische Ausnahmezustände zu nähern. Verständlicher Weise ist dies jedoch nur mittels Fachliteratur möglich, da der Verkauf bewusstseinsverändernder Substanzen ganzheitlich als nicht legal eingestuft wird. Doch wer sich trotz dessen anhand fachmännisch verfasster Bücher mit dem Schamanismus befassen möchte, der hat sehr gute Chancen fündig zu werden. Vor allem das Internet ist eine reine Fundgrube für Bücher aller Arten – von alt und antik bis neu und modern ist hier in Online Shops zu ziemlich alles zu finden, das sich mit der Esoterik und deren Fachrichtungen auseinandersetzt. Ein kurzer Blick in einen so genannten Esoterik Online Shop genügt, um die vielfältigsten Angebote zu finden, teils einen kurzen Blick in die Literatur nach Wahl zu werfen und sie bei Gefallen käuflich zu erwerben. Auch Studierenden oder Lehrende sind hierbei im Vorteil, wenn es darum geht, geeignete Fachliteratur zu finden.
Magie – die Esoterik der Hexen und Zauberer
Unter Magie wird der Glaube verstanden durch Manipulation übernatürlicher Mächte bestimmte gute oder schlechte Wirkungen erzielen zu können. In der Magie wird durch Rituale und Beschwörungen, Gebete oder Invokationen versucht die übernatürlichen Kräfte wirksam werden zu lassen. Von den meisten der Weltreligionen wie dem Christentum und dem Islam wird Magie generell abgelehnt, obwohl einzelne Elemente und Beschwörungsformeln übernommen wurden. Magische Praktiken kommen überall auf der Welt in allen Kulturen und in allen historischen Epochen vor. Deswegen wird Magie auch als fundamental in Bezug auf die menschliche Psyche angesehen, da sie ein Glaubenssystem und Weltbild liefert, welches Ordnung und Orientierung schafft. Manchmal wird eine Unterscheidung getroffen in die Hochmagie als intellektuelle Magie einer Gebildetenschicht und den einfacheren volkstümlichen magischen Praktiken. Sehr häufig erfolgt zudem eine Trennung in weiße und schwarze Magie. Weiße Magie wird als positive, göttliche und wohltätige Magie bezeichnet, welche frei von egoistischem Streben ist und mit dem Ziel Gutes zu tun und Heilung zu bewirken ausgeübt wird. Praktiken der weißen Magie sind Abwehr- und Schutzzauber, Heilzauber, Fruchtbarkeitszauber, Glückszauber, Liebeszauber, Wetterzauber und auch Widerzauber. Schwarze Magie dagegen bezeichnet alle Versuche durch magische Praktiken wie Schadenzauber und Verwünschungen Schaden für bestimmte Personen oder Personengruppen zu bewirken. Anleitungen zu allen magischen Praktiken wurden sowohl mündlich tradiert als auch schriftlich in Form von Zauberbüchern weitergegeben.