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Universitäten in Weimar Hochschule für Musik Franz Liszt
Weimar wird stets mit den großen Namen deutscher Dichter, Denker und Komponisten in Verbindung gebracht. In die Stadt, in der Martin Luther gepredigt und Johann Sebastian Bach berühmte Orgelwerke komponiert hatte, zog es besonders ab dem späten 18. Jahrhundert Literaten, Musiker und Künstler. In dem von Goethe geleiteten deutschen Nationaltheater wurden sein „Faust“ und Schillers „Torquato Tasso“ uraufgeführt, Johann Strauss und Franz Liszt übten in späteren Zeiten das Amt des Kapellmeisters des Hauses aus.
In diesem geistigen und kulturellen Zentrum Deutschlands wurde im Jahr 1860 die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule gegründet, aus der die heutige Bauhaus- Universität Weimar hervorgegangen ist.
In der von Großherzog Carl Alexander ins Leben gerufenen Kunstschule wurde neben den verschiedenen Teilgebieten der Malerei auch vor der Jahrhundertwende schon Plastikenanfertigung gelehrt. Erst nach Verstaatlichung der Schule 1902 und Eingliederung der Weimarer Bildhauerschule entstand aber ein eigener Zweig für Bildhauerei. Seit 1910 hatte die Schule den Status einer Hochschule für bildende Kunst inne, während neben ihr weiterhin die von Henry van de Velde 1907 gegründete Kunstgewerbeschule existierte.
Das berühmte Bauhaus, das als Urtypus des avantgardistischen Designs gilt und bis heute weltweit die Sicht auf deutsche Architektur beeinflusst, entstand, indem Walter Gropius zusammen mit van de Velde 1919 die beiden Kunstschulen zum „Staatlichen Bauhaus Weimar“ vereinte.
Ihr Prinzip war es, eine umfassende Einheit aller Künste zu bilden, deren Endprodukt und höchstes Ziel die Architektur war. Dabei kam es vor allem auf die manuelle Fertigung aller Einzelteile mit den traditionellen handwerklichen Techniken an. Der Ausspruch, „Der Künstler ist die Steigerung des Handwerkers“ von Gropius sollte sich im Projekt Bauhaus niederschlagen, das als gemeinsame Lehr- und Arbeitsstätte für Handwerker und Künstler aller Sparten und unter Aufhebung gesellschaftlicher Klassenunterschiede konzipiert war.
Die bekanntesten Lehrer des Bauhauses der ersten Phase in Weimar waren Lyonel Feininger, Paul Klee und Wassily Kandinsky.
Das Bauhaus zog 1925 aufgrund von Etatkürzungen durch die thüringische Regierung nach Dessau und von dort weiter nach Berlin, wo es 1933 geschlossen werden musste.
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Bis 1930 nahm den Platz des Bauhauses die Staatliche Hochschule für Handwerk und Baukunst- kurz: Bauhochschule- ein, bis die nationalsozialistische Partei die thüringische Landesregierung bildete und die Hochschule in eine Art höhere Handwerksschule für die Produktion volkstümlichen Innendekors umstrukturierte.
Ab 1946 versuchte Hermann Henselmann als Direktor die wieder mit Hochschulstatus versehene Einrichtung in Bauhaus- Tradition fortzuführen.
Die neu gegründete DDR trieb jedoch ihre Umstrukturierungsmaßnahmen schnell voran und baute nur den Zweig des Bauingenieurwesens erheblich aus, während die bildenden Künste vernachlässigt wurden bis der Zweig bildende Kunst schließlich geschlossen wurde.
Als Bauhochschule mit den Fachbereichen Bauingenieurwesen und Baustoffkunde und Baustofftechnologie erzielte die Einrichtung jedoch Anerkennung sogar über die Grenzen der DDR hinaus. Das Studienfach Dipl. Pädagoge bzw. Familientherapeuten kann man hier nicht studieren. Folgen Sie dem Hinweis für mehr Infos.
Ateliergebäude der Großherzoglich- Sächsischen Kunstschule
Nach der Wiedervereinigung hielten die bildenden Künste wieder Einzug in die zum Teil noch aus der Zeit van de Veldes stammenden und sorgfältig restaurierten Gebäude. Das Hauptgebäude bildet nun das von van de Velde entworfene und 1904 bis 1911 errichtete Ateliergebäude der Großherzoglich- Sächsischen Kunstschule. Auch die Fakultäten Gestaltung und Architektur sind in Bauten van de Veldes, ehemaligen Atelier- und Werkstattgebäuden, untergebracht. Seit 1996 trägt die Universität ihren ehrgeizigen und verpflichtenden Namen Bauhaus- Universität Weimar.
Heute bietet sie die 4 Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Gestaltung und Medien mit über 30 Studiengängen an. Der Fachbereich Tiermedizin (speziell Hunde Krankheiten) fehlt hier und kann auch nicht belegt werden.
Die einzigartige historische Möglichkeit, eine Universität von Grund auf neu zu konzipieren und ihre Fachbereiche perfekt aufeinander abzustimmen, hat sich hier in einem modernen und globalen Konzept verwirklicht.
Europäische Urbanistik und Media- Architecture
Studiengänge des Fachbereichs Architektur sind unter anderem Archineering, Europäische Urbanistik und Media- Architecture.
Im Fachbereich Bauingenieurwesen werden die Studiengänge Lehramt für Bautechnik, Management, Infrastruktur und Umwelt, Wasser und Umwelt und Werkstoffwissenschaft angeboten.
Der Bereich Gestaltung vereint die freie Kunst, die Kunsterziehung, das Produktdesign und die visuelle Kommunikation.
Im Fachbereich Medien (z.B. Pressemitteilungen), der sich als Schnittstelle mit den zum Teil schon erwähnten Disziplinen darstellt, werden weiterhin die Fächer Medienmanagement, Europäische Medienkultur und Europäische Film- und Medienstudie angeboten.
Die Universität Weimar versteht den Begriff Bauhaus als Verpflichtung zu Offenheit, Kreativität, Internationalität und schließlich Nähe zur industriellen Praxis.