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Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe – Leben und Werk Weimar: Auf der Spuren der Deutschen Klassik Goethe

Johann Wolfgang von Goethe kam am 28. August 1749 in Frankfurt a.M. als Sohn des kaiserlichen Rates Johann Caspar und seiner Frau Catharina Elisabeth Goethe zur Welt.
Er war das ältere von zwei überlebenden Kindern, seine Schwester Cornelia Friderike wurde im Dezember 1750 geboren.
Während Goethes Vater, der keinen Beruf zum Broterwerb ausüben musste, und sich mit der Sammlung von Naturalien und Gemälden beschäftigte, nach strengen Prinzipien lebte, hatte die Mutter eine ausgeprägt fröhliche und warmherzige Natur.
Im protestantischen Elternhaus wurde Johann Wolfgang und seiner Schwester neben dem regelmäßigen Bibelstudium eine hervorragende Erziehung von Privatlehrern zuteil. Goethe lernte neben Latein, Griechisch, Hebräisch, mehreren neuen Sprachen und naturwissenschaftlichen Fächern auch Cello und Klavierspielen, Fechten, Reiten und Tanzen.

Johann Wolfgang, der früh seine Liebe zu Literatur und Theater entdeckt hatte, studierte dennoch auf Wunsch seines Vaters Jura, und begab sich zum Studium zunächst 1765 nach Leipzig. Dort traf er die erste von vielen Liebschaften, Anna Katharina Schönkopf, die er in Liebesgedichten verewigte. Sein erster Gedichtzyklus mit dem Titel „Annette“ erschien 1770 anonym.
Eine Erinnerung aus der Leipziger Zeit war Auerbachs Keller, den Goethe später im „Faust I“ wieder zum Leben erweckte.

Aufgrund eines Blutsturzes im Jahr 1768 zog Goethe zur Genesung vorübergehend zu den Eltern nach Frankfurt zurück, bevor er im April 1770 in Straßburg sein Studium beendete.
In Straßburg begegnete er Johann Gottfried Herder, der ihn literarisch nachhaltig beeinflusste, indem er ihn für die Dramen Shakespeares und die Dichtung Homers begeisterte.
Eine Liaison mit der Pfarrerstochter Friederike Brion und der folgende Abschied von ihr brachten die Gedichtsammlung „Sesenheimer Lieder“ hervor.
Goethe beendete sein Studium ohne Promotion, da seine als literarisches Schelmenstück verfasste Dissertation nicht angenommen wurde. Statt eine angebotene Laufbahn im französischen Staatsdienst zu beginnen, zog er es vor, sich als freischaffender Rechtsanwalt in Frankfurt niederzulassen.

Am Anwaltsberuf verlor er jedoch schnell die Lust; lieber ritt er regelmäßig nach Darmstadt, wo er sich vom „Darmstädter Kreis“ zu literarischen Projekten anregen ließ. So entstand 1771 nach einer Biographie des Raubritters Götz von Jagsthausen sein Drama „Götz von Berlichingen“.

Da Goethe von der Literatur nicht leben konnte, ging er 1772 als Praktikant an das Reichskammergericht in Wetzlar. Dort lernte er nicht nur den Hofrat Johann Christian Kestner, sondern auch dessen verlobte Charlotte Buff- genannt Lotte- kennen und verliebte sich in sie. Diese aussichtslose Verbindung, die mit Goethes Flucht vor Kestner nach Frankfurt endete, verarbeitete er sogleich in den „Leiden des jungen Werther“.
Mit diesem Roman gelang ihm zusammen mit dem nun ebenfalls populär werdenden Götz von Berlichingen der Durchbruch als Vorreiter der deutschen Sturm- und- Drang- Literatur.

Er lernt Lotte in Wetzlar kennen

Der spätere Großherzog Carl- August von Sachsen- Weimar, den Goethe auf einer Reise mit Freunden an der Lahn kennengelernt hatte, bat ihn 1775, als sein Regierungsberater nach Weimar zu kommen.
Im April 1776 wurde Goethe das Ministeramt verliehen; von da an setzte eine Zeit der Pflichterfüllung ein, die weniger Raum für künstlerisches Schaffen ließ. Nicht zuletzt die etwa 10jährige Beziehung mit Charlotte von Stein, die er gleich nach seiner Ankunft in Weimar kennengelernt hatte, formte aus dem ungestümen romantischen Literaten einen disziplinierten Denker.
1786 verschwand Goethe nach Italien, um sich in Rom in einer Künstlerkolonie niederzulassen.
In den folgenden 2 Jahren entstanden dort die ersten Werke seiner klassischen Phase wie „Iphigenie auf Tauris“.

Goethe heiratet 1806

Nach seiner Rückkehr nach Weimar lernte Goethe Friedrich Schiller kennen, mit dem ihm eine bis zu Schillers Tod andauernde Freundschaft verband. Goethe lebte fortan mit Christiane Vulpius zusammen, mit der er 5 Kinder bekam, von denen aber nur der Sohn August überlebte. Er leitete ab 1791 das Nationaltheater und widmete sich nach seiner Eheschließung mit Christiane Vulpius 1806 wieder ausgiebiger der Literatur und auch seinen naturwissenschaftlichen Interessen wie der Farbenlehre, der Botanik und der Zoologie. In der Zeit bis 1809 schrieb er seine bekanntesten Werke, „Faust“ und die „Wahlverwandschaften“.
Goethe starb im Alter von fast 83 Jahren in Weimar, wo er in der Fürstengruft beigesetzt wurde