Zukunft im Studium suchen und finden
Wer mehr über Inhalte der Esoterik wissen möchte, musste sich bisher mit Bücherwissen und Online-Lerninhalten begnügen. Man kann zwar in Freiburg oder an der Frankfurter Viadrina ein Seminar „Esoterik“ belegen. Es geht um ernsthafte Lerninhalte wie Alchemie als Vorläufer moderner Chemie. Gelehrt wird das Fach in Freiburg durch einen Theologen und Religionswissenschaftler. Er vermittelt wissenschaftliche Theorien, nicht aber Praktiken traditioneller esoterischer Inhalte. Um diese zu erlernen, ist man weitgehend auf Onlineangebote aus dem In- und Ausland angewiesen.
Probieren geht über studieren
Freiburg ist nicht zufällig Ort esoterischer Studieninhalte geworden. Die Stadt beherbergt das „Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene“ – und zwar schon seit 1950. Von der wertfreien Beurteilung esoterischen Inhalte sind wir trotzdem weit entfernt. Immerhin haben sich spirituelle Inhalte in der Bevölkerung verankert. Der Boom spiritueller Literatur und die Zahl der Seminare mit esoterischen Inhalten geben Auskunft über das Interesse der Bevölkerung. Wie tief die Auseinandersetzung mit esoterischen Themen bei einzelnen geht, ist verschieden. Wer sich nicht nur wahllos im esoterischen Supermarkt bedienen möchte, sondern nach vertieftem Wissen über eine bestimmte Thematik oder spirituelle Praxis verlangt, muss oft lange suchen. Dank intelligenter Internetsuchmaschinen, Webseiten zu esoterischen Inhalten oder spirituellen Traditionen und Menschen, die im Ausland praxisbezogen geschult wurden, besteht jedoch Hoffnung für deutsche Interessenten. In den USA oder Indien hat man einen völlig anderen Blick auf spirituelle Inhalte. Fakt ist, dass sich Themengebiete aus der Spiritualität oder esoterische Inhalte nur im wissenschaftlichen Kontext behaupten können, wenn sie auf anerkannten Grundlagen basieren, nachprüfbare Ergebnisse zeitigen und als weltweites Phänomen im Rahmen einer unvoreingenommenen Betrachtung ernst genommen werden.
Wissen ist auch in der Esoterik Macht
Nicht-Wissende können bestenfalls an der Oberfläche der Dinge schürfen. Vielen genügt das. Wer sich intensiver auseinandersetzen möchte oder später im Leben gar esoterische bzw. spirituelle Inhalte selbst lehren möchte, muss meistens ins Ausland gehen. Als an der Fachhochschule in Weihenstephan esoterische Inhalte wie Wünschelrutengang oder Feng Shui für angehende Landschaftsarchitekten gelehrt wurden, mussten sich die Initiatoren Hohn und Spott gefallen lassen. Unter den späteren Kunden der Landschaftsarchitekten gibt es allerdings großes Interesse für solche Inhalte. Man kann das esoterische Studium hierzulande noch nicht als Orchideenfach deklarieren, weil es an den genannten Studienorten bislang bestenfalls ein einsemestriges Seminarthema abgibt. Das aber ist schon viel. Als angehender Parapsychologe mit wissenschaftlichem Anspruch kann man jedenfalls bislang keinen Abschluss in Parapsychologie aufweisen, sondern studiert Psychologie, Physik, Sozial-, Human- oder Naturwissenschaften.